INFORMATIONEN FÜR FACHPERSONAL
UNSER KONZEPT
Viele Patienten mit erworbenen ZNS-Läsionen leiden auch noch nach einer stationären Akut- und Rehabilitationsbehandlung an Spastiken und Bewegungsstörungen, die die Aktivitäten des täglichen Lebens in verschieden Ausprägungen limitieren. Für eine aktive Partizipation im Alltag bedarf es neben ausreichenden kognitiven – vor allem motorische Fähigkeiten, wie Gehen, Treppesteigen oder der Einsatz der paretischen Hand. Um diese Fähigkeiten zu verbessern oder zumindest zu erhalten bedarf es eines kontinuierlichen funktionalen und aufgabenspezifischen Trainings, denn was man lernen möchte, muss man auch wiederholt gezielt üben oder noch einfacher gesagt, „Wer gehen lernen will, muss gehen“. Dazu empfehlen die aktuellen Leitlinien (REMOS) das strukturierte aufgabenspezifische repetitive Üben auch unter Einsatz von Therapiegeräten oder -Robotern. Im Kompetenzzentrum für Spastik und Bewegungsstörungen wird dieser moderne Therapieansatz bestehend aus funktionaler Physio- und Ergotherapie und einem repetitiven Gerätetraining strukturiert und evidenzbasiert umgesetzt. Dazu werden die modernsten und evidenzbasierten Geräte wie der Gangroboter „Perpedes“, ein Laufband mit Gurtsicherung sowie diverse computergestützte Therapiegeräte (Bi-Manu-Track, Reha-Digit etc…) zur Behandlung der oberen Extremität strukturiert eingesetzt.
Innerhalb dieses umfassenden Therapiesettings können die Patienten gemäß ihren Fähigkeiten komprimiert und intensiv ihre motorischen Fähigkeiten verbessern. Jeder Patient mit entsprechender Verordnung erhält 2 – 3 x wöchentlich einen Behandlungsblock à 1,5h, bestehend aus geräte-gestützter Gruppentherapie und individueller Physio- oder Ergotherapie. Nach einem ausführlichen Eingangs-Assessment wird jeder Patient gemäß seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen einem definierten Behandlungsmodul zugeordnet. So erhält beispielsweise ein nicht-gehfähiger Patient innerhalb eines Therapieblocks 30 min Gangroboter und im Anschluss daran übt er in der Individualtherapie das Gehen auf der Ebene oder der Treppe. Des Weiteren ergänzen Therapien, wie Massage, Lymphdrainage, Motomed, isoliertes Krafttraining oder auch eine geräte-gestützte Therapie der oberen Extremität dieses Modul. Das Kompetenzzentrum für Spastik und Bewegungsstörungen bietet Ihren Patienten eine umfassende kontinuierliche Versorgung bestehend aus einer strukturierten funktionalen Therapie sowie ergänzend Hilfsmittelversorgung, individuellen Eigenübungsprogrammen über eine Therapie-App und regelmäßigem Assessment.